Digitale Spiegelreflexkameras

Digitale Spiegelreflexkameras

Die digitale Spiegelreflexkamera ist die Königsklasse der digitalen Fotografie. Sie unterscheidet sich von den kompakten Klassen dadurch, dass sie größere Sensoren hat und somit eine bessere Bildqualität liefert.

Wie es der Name schon sagt, basiert die Technik wie bei der analogen Spiegelreflexkamera auf einem Schwingspiegel, welcher für die Aufnahme weggeklappt wird, sodass durch das Objektiv kurzzeitig Licht auf den Sensor fallen kann.

Dieser Schwingspiegel ist nicht nur für das typische Geräusch verantwortlich, welches die Kamera bei der Auslösung macht, sondern auch dafür, dass man ein klares und helles Sucherbild bekommt, welches bei einer Kompaktkamera so nicht zu finden ist.

Obwohl sich auch bei der digitalen Spiegelreflexkamera ein Monitor mit einer Größe von 3 Zoll durchgesetzt hat, der die Möglichkeit einer Livebildaufnahme bietet, verwenden professionelle Fotografen in der Regel den optischen Sucher, welche die Möglichkeit einer exakten Festlegung des Bildausschnittes bietet.

Hochwertige Modelle bieten hier eine einhundertprozentige Abdeckung des Sucherbildes, sodass auf dem späteren Foto die Randbereiche auch wirklich so dargestellt werden, wie es bei der Aufnahme gewünscht wurde.

Die Sensoren der Spiegelreflexkameras gibt es als Vollformatsensor in der Größe eines Kleinbildfilmes mit 36x24mm. Diese Kameras sind die teuersten auf dem Markt, sie liefern jedoch eine perfekte Bildqualität, eine hohe Schnelligkeit und vielfältige manuelle Einstellungsmöglichkeiten, weswegen sie von Berufsfotografen eingesetzt werden.

Ebenfalls im Profisegment bewegen sich die Kameras mit dem etwas kleineren APS-H Sensor, welcher eine Größe von etwa 28x16mm und einen so genannten Cropfaktor von 1,3 hat. Darunter versteht man die Veränderung der Brennweite bezogen auf das Kleinbildformat.

Wenn ein Objektiv, welches für eine Vollformatkamera optimiert wurde, an einer Kamera mit kleinerem Sensor betrieben wird, muss man die Brennweite mit dem Cropfaktor multiplizieren, wenn man die Brennweite auf das Kleinbildformat umrechnen möchte.

Dies ist vor allem für Fotografen sinnvoll, welche bereits analog mit dem Kleinbildformat fotografiert haben und mit den Brennweiten vertraut sind. Digitale Spiegelreflexkameras für den Semiprofi- und Konsumerbereich haben einen APS-C Sensor mit einer Größe von etwa 22x15mm und einem Cropfaktor von 1,6. Hier gibt es zahlreiche Modelle im unteren und mittleren Preissegment, welche durchweg eine exzellente Bildqualität liefern und sich durch die Ausstattung unterscheiden.

So ist eine Magnesiumlegierung den teureren Modellen ebenso vorbehalten wie eine umfangreiche Customsteuerung der Menüfunktionen. Messmethoden fallen bei den preiswerten Modellen ebenso dem Rotstift zum Opfer wie verschiedene Modi für die Autofokussierung. Auch die Schnelligkeit der Einsteigermodelle ist deutlich reduziert.

Wer sich jedoch zunächst in die Spiegelreflexfotografie einarbeiten möchte und auf weitreichende manuelle Einstellungsmethoden verzichten kann, bekommt eine gute Bildqualität für wenig Geld.

Ein weiterer großer Vorteil der digitalen Spiegelreflexkameras ist ihre Vielseitigkeit bezüglich der Einsatzmöglichkeiten. Diese wird durch die riesige Auswahl an Objektiven und Zubehör erreicht. Es gibt viele Erweiterungsmöglichkeiten, welche an die Art der Nutzung angepasst werden können.

Ein Nachteil ist jedoch auch zu nennen: Die digitale Spiegelreflexkamera ist deutlich größer und schwerer als eine Kompaktkamera. Dies ist durch ihre Bauart bedingt: Der Spiegelkasten benötigt Platz und die aufwendige Technik ebenso.

Wer dann noch verschiedene Objektive für unterschiedliche Aufnahmesituationen mit sich führt, hat viel Gepäck zu tragen. Trotzdem führt in der professionellen Fotografie kein Weg an der digitalen Spiegelreflexkamera vorbei.